Objekt /
Adresse

Das ehemalige Oberdorftor / Oberdorfturm
Kreuzung Torgasse / Oberdorfstrasse
 
erstmals
erwähnt
1266
Hausname Das Oberdorftor Abbruch 1813
Quartier(e) Altstadt rechts der Limmat Stadtkreis 1 PLZ 8001
       
Abbildung
Bildtext Die Umgebung des ehemaligen Oberdorftores, dargestellt auf dem Murerplan von 1576.
Bildquelle Ausschnitt aus der Holzschnitt-Planvedute der Stadt Zürich von Jos Murer von 1576
       
Text Das ehemalige Oberdorftor mit dem Oberdorfturm
als Teil der dritten, rechtsufrigen Stadtbefestigung

Das ehemalige Oberdorftor war Teil der dritten rechtsufrigen Befestigungsbauten der Stadt Zürich und zugleich eines der vier Haupttore, es wurde erstmals im Jahre 1266 erwähnt. Es galt bis ins 18. Jahrhundert als eines der meistgenutzten Zugänge, lag es doch an der Landstrasse nach Rapperswil. Aus alten überlieferten Rechnungen und Dokumenten können wir heute noch das eine oder andere "Geheimnis" über das Oberdorftor entlocken.

So soll das Tor mit einer spitzbogigen Durchfahrt ausgestatten gewesen sein. Ein innerer Umbau soll 1579 erfolgt sein. Ein Jahr später wurde das Äussere des Turmes aufgefrischt. So wissen wir von diversen Arbeiten die im Jahre 1580 erfolgten. Beispielsweise wurden dem Tischmacher Hans Balthissar Nöggi zwei hölzerne Zifferblätter (Zyttaffelen) bezahlt. Ein Rudolf Asper erhielt ein Entgelt für den Anstrich des Turmes mit brauner Farbe. Ebenso erscheinen die Maler Heinrich Ban und Heinrich Wegmann in der Chronik, sie waren zuständig für das Bemalen und Vergolden der Zifferblätter.

Später wurde der Turm mit einer Perpendikularuhr ausgestattet (1689). Einmal mehr erscheint auch hier wieder der Name des Handwerkers Felix Bachoffen. Ebenso verfügte der Turm über eine oder mehrere Glocken. Davon zeugt ein Dokument aus dem Jahre 1762 in welchem festgehalten wird das "Glöggli auf dem Oberdörfler Thurn umzugiessen".

Der Turm fiel 1813 nicht durch feindliche Möchte, sondern weil die Stadt zur Landgewinnung den See aufschütten lassen wollte, dies unter anderem mit Steinen dieses alten Wehrturmes. Schon damals führten die Zürcher aber genau Buch darüber. So können wir heute immerhin sagen, dass die Steine für die Seeauffüllung beim alten Bauhaus auf der gegenüberliegenden Limmatseite im Kratzquartier Verwendung fanden.

Den Standort des ehemaligen Oberdorftores können wir ziemlich genau mit der Kreuzung der heutigen Torgasse / Oberdorfstrasse gleichsetzen. Das Tor wurde übrigens 1813 abgerissen.

 

       
Abbildung
Bildtext Detailansicht der Oberdorftores an der heutigen Oberdorfstrasse (uff Dorff) / Torgasse.
Bildquelle Ausschnitt aus der Holzschnitt-Planvedute der Stadt Zürichvon Jos Murer von 1576
   
Abbildung
Bildtext So sah der Künstler und Zeichner Heinrich Keller das Oberdorftor um das Jahr 1800.
Bildquelle Aquarell von Heinrich Keller um das Jahr 1800
   
Text Der Standort - einst und heute

Den Standort des ehemaligen Oberdorftores können wir ziemlich genau mit der Kreuzung der heutigen Torgasse / Oberdorfstrasse gleichsetzen.

 

       
Abbildung
Bildtext Der Standort des ehemaligen Oberdorftores in der Gesamtübersicht.
Bildquelle Starke Verkleinerung der Holzschnitt-Planvedute der Stadt Zürich von Jos Murer von 1576
       
Abbildung
Bildtext Die nähere Umgebung um den heutigen Bellevueplatz um das Jahr 1793.
Bildquelle Ausschnitt aus dem Müllerschen Stadtplan von 1793
   
Abbildung
Bildtext Nichts lässt hier Rückschlüsse auf das ehemalige Oberdorftor zu. Unser Standort ist die
Rämistrasse mit Blick gegen den Anfang der Oberdorfstrasse. Aufnahme vom 26. Dezember 2005.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Jahr Hausgeschichte
   
   
   
   
   
Links zum
Thema
Zürich um 1800 – Historisches Stadtmodell - Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich
 
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