Name
Die Bööggen-Verbrennung
 
       
Bild
Bildtext Das Verbrennen des Böögs im alten Zürich vor dem Stadtbefestigungsturm "Kratzturm"
Bildquelle Lithographie von 1856
   
Text Die Verbrennung des Bööges

Spricht man heute in Zürich vom Verbrennen des Böögges so assoziiert man damit ganz automatisch das Zürcher Frühlingsfest, das Sechseläuten. Mit dem Verbrennen dieses Schneemannes soll der Winter vertrieben werden und einem möglichst schönen Frühling und Sommer Platz gemacht werden.

Doch das Verbrennen des Böögges (mundartlicher Ausdruck für eine vermummte oder verkleidete Gestalt) war nicht immer Bestandteil des heutigen Sechseläutens, genauer gesagt erst seit dem Jahre 1892. Und die Verbrennung des Bööggs in Form eines Schneemannes auf dem Scheiterhaufen wird sogar erst am dem 20. Jahrhundert zelebriert.

Vor 1892 fand das Verbrennen des Bööggs schon seit Jahrhunderten im Kratzquartier statt. Diese ehemalige Quartierbezeichnung umschrieb das Gebiet rund um den alten Kratzturm, einem ehemaligen Turm der Stadtbefestigung. Grob gesagt erstreckte sich dieses Quartier zwischen Fraumünsterkirche, Limmat, Bahnhofstrasse und Bürkliplatz.

Die Knaben dieses Quartieres, die "Chrätzler-Bueben", verbrannten am Tage der frühjährlichen Tagundnachtgleiche ihren Böögg zur gleichen Zeit wie die Zünfter ihr Sechseläuten begingen. Mitunter war es auch nicht nur ein einzelner Böögg der im Kratzquartier sein Leben lassen musste, nein es waren mehrere die an verschiedenen Orten im Quartier gerichtet wurden.

Vor dem Anzünden wurden sie meist noch auf Karren und Handwagen von den johlenden Kindern durchs Quartier gezogen. Eine frühzeitige noch ungeordnete Version des heutigen, aber wesentlich ruhigeren, Kinderumzuges. Und es waren auch denn die "Chrätzler-Bueben" die erstmals ihre Bööggen mit Knallern und einfachen Feuerwerkskörpern bestückt hatten.

Heinrich Cramer, einem Mitglied der Zunft Hard, hatte die Idee den Umzug dieser Jugendlichen in das Sechseläuten zu integrieren. Der erste offizielle Kinderumzug um 1862 war geboren. Mit der Integration des Verbrennen des Böögges am Sechseläuten mussten sich die Zürcher noch bis ins Jahre 1892 gedulden.

 

   
Abbildung
Bildtext Ritt der Zünfter um das Feuer mit dem Böögg am Sechseläuten
Bildquelle Ansichtskarte um 1930
   
Bild
Bildtext Die Böögen-Verbrennung ist in vollem Gange am Sächseläuten 1948.
Noch qualmen nur die entzündeten und trockenen Holzbürdeli während der Böög im Qualm ausharrt.
Bildquelle Ansichtskarte
   
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Zentralkomitee der Zünfte Zürichs, Zürich
 
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