Objekt /
Adresse

Geiserbrunnen / Stierbändiger-Brunnen
Bürkliplatz

 
erbaut 1911
Brunnenname Geiserbrunnen / Stierbändiger-Brunnen Abbruch -
Quartier(e) Altstadt links der Limmat Stadtkreis 1 PLZ 8001
       
Abbildung
Bildtext Der monumentale Geiserbrunnen am Bürkliplatz um 1912.
Bildquelle Ansichtskarte
   
Text Der Geiserbrunnen

Trägt seinen Namen zu Ehren und im Andenken an ehemaligen alt Stadtbaumeister von Zürich, Arnold Geiser (1844-1909). Der verstorbene Stadtbaumeister hat 1909 der Stadt Zürich ein Legat von 40'000 Franken verschrieben, bestimmt zu einem Monumentalbrunnen zur Verschönerung der Stadt, für dessen Ausführung der Testator gewisse Bedingungen stellte.

Nach einem Künstlerwettbewerb, der durch die Stadt Zürich ausgeschrieben worden ist, überzeugte der Nichtzürcher Jakob Brüllmann. Der aus dem thurgauischen Weinfelden stammende und im deutschen Suttgart wohnhafte Künstler machte sich einen Namen für seine Monumentalkunstwerke. Was ihm dann auch nach dem ersten Weltkrieg sehr viele Aufträge bescherte für diverse deutsche Kriegermahnmahle.

Der "Stierbändiger-Brunnen", oder eben in Zürich besser bekannt als "Geiserbrunnen", wurde am 20. Oktober 1911 der Öffentlichkeit übergeben.

 

       
Abbildung
Bildtext Der monumentale Geiserbrunnen am Bürkliplatz um 1912.
Bildquelle Ansichtskarte
   
Text Alt-Stadtbaumeister Arnold Geiser (1844-1909)

Arnold Geiser stammte aus Langenthal im Kanton Bern, wo er am 27. Februar 1844 geboren wurde. Nach der Sekundarschule in Langenthal besuchte er die Mittelschule in Morges und trat im Herbst des Jahres 1860 in den Vorkurs des eidgenössischen Polytechnikums in Zürich ein. Sein Diplom als Architekt erwarb er sich an der Bauschule, wo er von 1861 bis 1864 studierte.

Unmittelbar nach Beendigung seines Studiums konnte Arnold Geiser eine Beschäftigung als Bauführer im Hochbauamt der Stadt Zürich annehmen. 1869 trat der damalige Stadtbaumeister zurück und ein Jahr später der Baupolizeiverordnete. So wurde Geiser am 7. Juni 1870 als neuer Baupolizeiverordneter gewählt. Der Posten eines Stadtbaumeister blieb jedoch unbesetzt. Es zeigte sich jedoch die Notwendigkeit, dass diese Stelle gerechtfertig und daher wieder zu besetzen sei.

Am 30. September 1875 war es dann soweit. Der Stadtrat wählte den erfahrenen Arnold Geiser als neuen Stadtbaumeister, diese Stelle er dann noch ganze 32 Jahre lang bekleiden wird. Wenn wir heute auf seine Amtszeit und vor allem auf die bauliche Entwicklung von 1875-1907 zurück blicken, können wir in etwa erahnen was für grosse Dinge Arnold Geiser geleistet haben muss, speziell auch mit Blick auf die erste Eingemeindung der Stadt (1893).

Nebst den üblichen Planung der Instandhaltungsarbeiten und den kleineren Umbauten an städtischen Bauten sind in dieser Zeit sehr viele Neubauten von Stadtbaumeister Arnold Geiser geplant und nach seinen Plänen gebaut worden. Hier nur eine kleine und unvollendete Aufzählung seines Schaffens

  • Friedhofanlagen Sihlfeld (Zentralfriedhof) sowie Bau des Krematoriums
  • Friedhofanlagen "Nordheim" und "Enzenbühl"
  • Neues Stadthauses Fraumünsterstrasse / Kappelergasse (1833/1834); erster Teil
  • Sekundarschulhaus an der Feldstrasse
  • Schulhaus an der Klingenstrasse (1896)
  • Doppelschulhaus mit Turnhalle auf dem "Bühl" in Wiedikon (1898)
  • Hardschulhaus (1899)
  • Schulhaus an der Rosengartenstrasse (1899)
  • Turnhalle an der Röslistrasse in Unterstrass (1899)
  • Neubau der städtischen Badeanstalten
  • Hochbauten der städtischen Strassenbahn
  • Bauten für das Gaswerk Schlieren
  • Hochbauten für die Kehrrichtverbrennungsanstalt (1902/1903)
  • Hochbauten für die Desinfektionsanstalt am Sihlquai
  • Schulhaus an der Kernstrasse (1902)
  • Hochbauten für das Arbeiterwohnhaus im Letten (1903)
  • Vorstudien der Quaibauten

Am 24. Dezember 1909 verstarb Arnold Geiser in den ersten Morgenstunden. An der Bestattungsfeier wurden, auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin, keine Reden gehalten. Nur die Liedvorträge des Männerchores "Harmonie", dem er selber angehörte und während Jahren als auch Präsident leitete, verliehen dem Anlass die festliche Würde.

Eine besondere Sympathie bekundete Arnold Geiser schon zu Lebzeiten gegenüber der Feuerbestattung. Er hat einen wesentlichen Teil dazu beigetragen, dass in Zürich diese Form der Bestattung realisiert werden konnte.

Arnold Geiser wurde in einem Ehrengrab (FG 81135) der Stadt Zürich auf dem Friedhof Sihlfeld bestattet. Direkt neben der Ruhestätte eines engen Freundes von ihm, dem aus Oberösterreich stammenden Bildhauer Johann Regl, jener war unter anderem Erbauer des Winzerbrunnens am Weinplatz. 

 

       
Abbildung
Bildtext Portrait von Alt-Stadtbaumeister Arnold Geiser
Bildquelle Zürcher Wochenchronik von 1910
   
Jahr Brunnengeschichte
   
   
   
   
   
Links zum
Thema
Wasserversorgung der Stadt Zürich, Zürich
 
 
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