Die Notwasserbrunnen in der Stadt Zürich
Wem sind sie nicht schon aufgefallen, die
formschönen Trinkbrunnen aus Bronze, denen
man in der ganzen Stadt begegnet? Sie gingen aus einem Wettbewerb hervor, den die
Wasserversorgung Zürich 1973 ausschrieb, um zu Entwürfen für einen typisierten
Trinkbrunnen
zu gelangen.
Das Preisgericht, in dem neben Vertretern von Stadt und Wasserversorgung auch der
Architekt
Ernst Gisel, der Produktgestalter Willi Guhl und der Bildhauer Otto Müller Einsitz
hatten, wählte
damals aus über 100 Modellen von 51 Teilnehmenden den Entwurf von Alf Aebersold zur
Weiter-
bearbeitung aus.
Das Resultat überzeugte nicht nur die Jury, sondern auch grosse Teile der Bevölkerung,
wie sich
später zeigte: So ergab eine Umfrage der Wasserversorgung unter den Besuchern der
Ausstellung
der Wettbewerbsarbeiten, dass sie den Entwurf von Alfred Aebersold ebenfalls für den
Besten hielten.
Auch in Leserbriefen war die Gestaltung der neuen Notwasserbrunnen ein Thema und stiess
auf fast
einhellige Begeisterung. In einer Ausgabe des Züri-Leu von 1982 schrieb ein Leser aus
Albisrieden
"Wenn alles nur halb so schön wäre wie diese Brunnen...", und eine Leserin
meinte: "Tipptopp sind
diese goldigen Brunnen! Wenig Platzbedarf, glatte Form, lustige Farbe, herrlich
immerlaufendes
Wasser. Fragen Sie meinen Hund: An jedem dieser Brunnen schmeckt es ihm!"
Die Notwasserbrunnen gibt es heute in zwei Ausführungen, eine einfache und eine mit
Hundetrog und
Abstellfläche. Eine spezielle Innenkonstruktion erlaubt es, eine Zapfstelle
anzuschliessen und so der
Bevölkerung im Notfall den Wasserbezug mit Eimern zu ermöglichen. Die Brunnen sind etwa
250 kg
schwer und bestehen aus drei Teilen, die einzeln gegossen und untereinander ausgewechselt
werden
können: Ein Becken mit Ausguss in Form einer schräggestellten ausgehöhlten Kugel, ein
Seitenteil
mit einer Abstellfläche und ein zweites Seitenteil mit Hundebecken.
Für die Notwasserversorgung wurden seit 1976 achtzig dieser besonderen Trinkbrunnen auf
Stadt-
gebiet aufgestellt. Die Notwasserversorgung der Stadt Zürich beruht auf einem von der
übrigen
Wasserversorgung unabhängigen Notwassernetz, das mit Quellwasser aus dem Sihl- und
Lorzetal
und von Stadtquellen gespeist wird. Neben den Notwasserbrunnen sind weitere rund 300
Brunnen an
das separate Quellwassernetz angeschlossen. Dieses funktioniert mit natürlichem Gefälle
und ist
dadurch auch unabhängig von der Stromversorgung.
Notwasserbrunnen befinden sich unter anderem an folgenden Standorten:
Weitere Informationen über die
Wasserversorgung