Name
Die Blatterwiese
(Grünflächenbezeichnung)
 
benannt .
benannt
nach
Familienname "Blatter".
Ehemaliger Besitzer dieser Wiese und anderer Flächen in Riesbach entlang dem Zürichsee.
StrNr . .
Quelle .
Kreis 8

Planfeld

O16

Quartier(e) Riesbach PLZ 8008
   
   
Beginn bei Bellerivestrasse 60 / Bellerivestrasse 138 Chinagarten Quartier Riesbach
verläuft über   Quartier  
Ende bei Seepromenade Quartier Riesbach
       
frühere
Namen
     
   
   
   
       
Zusatztext Die Blatterwiese

Freundlicherweise hat mir ein Riesbächler noch folgende Ergänzung weitergeben können, dass der untere Teil der Alderstrasse der Blatterwiese entlang führte. Diese Wiese mit einem grossen Birnbaum und der Teil unterhalb der Bellerivestrasse gehörte dieser Familie Blatter. Offensichtlich betrieb diese Familie Blatter einst einen Landwirtschaftsbetrieb mit Textilverarbeitung, diese Gebäude waren einst Bestandteil des Blattergutes.

Offensichtlich mochte es der Besitzer nicht wenn Kinder und Jugendliche unerlaubterweise das Gelände betraten. Denn der Erzähler liefert in der Riesbacher Quartierzeitung "Kontacht" dazu folgende Ergänzung:

"Wenn wir Kinder unerlaubterweise die Wiesen betraten, kam Moritz Blatter und klepfte (schnalzte) mit der Geisel. Wir waren fast immer schneller...."

 

       
Abbildung
Bildtext Abbildung der ehemaligen Villa Blatter. Die Villa stand im Zürihorn. Dort hatte auch Kunstmaler Rudolf Koller ein grosses Atelier (Koller-Haus).
Bildquelle Ansichtskarte, freundlicherweise zu Verfügung gestellt von Herrn "Eric von der Forch"
   
Zusatztext Die Seidenfärberei Blatter

In verdankenswerter Weise durfte ich von Herrn "Eric von der Forch" folgende Informationen über den ehemaligen Blatterschen Firmenbetrieb erhalten. Gerne gebe ich diese Angaben zur Firmengeschichte Blatter im Originalzitat weiter:

"Diese wurde 1839 von J.J. Wegmann & Co. gegründet. Die Lage am See wurde deshalb gewählt, weil dort das Ufer steil abfällt und das Wasser auch bei Sturm klar bleibt. Der erste Dampfkessel wurde 1849 installiert und die elektrische Beleuchtung 1885 eingeführt. In der Blütezeit waren bis 125 Personen beschäftigt.

Das Land für die Zürihornanlage wurde 1882 durch die ehemalige Gemeinde Riesbach für CHF 35000.- vom Kanton erworben und die öffentliche Anlage für CHF 265000.- bis 1893 erstellt."

Nochmals vielen Dank für diese interessanten Ergänzungen.
 

 

       
Abbildung
Bildtext Die ehemalige Seidenfabrik Blatter im äusseren Seefeld im Jahre 1889.
Bildquelle Werbeansichtskarte (Karte wurde freundlicherweise zu Verfügung gestellt durch Herrn "Eric von der Forch")
   
Zusatztext Die Familie Blatter

Zur Familie Blatter darf ich freundlicherweise von Herrn "Eric von der Forch" folgende Informationen anbringen.

"Die Blatters betrieben am Zürichhorn eine Färberei. Besitzer war Karl Blatter-Bindschädler, Zürichhorn 158 (Jahr 1905), rsp. Bellerivestrasse 66 (Jahr 1912). Der Besitz wurde auf 1,25 Mio Fr. taxiert. Sohn Moritz Blatter-Hofmann stieg als Färber ins Geschäft ein - gleiche Adressen wie oben.

1929 wohnt er als Privatier an der Bellerivestrasse 66, Vermögen 415 TFr. Bruder Karl Blatter-Muggler, Prokurist, wohnt 1905 ebenfalls am Zürichhorn 158, 1912 finden wir ihn an der Seefeldstrasse 192 und 1929 ebenfalls im väterlichen Anwesen, Bellerivestrasse 66; Beruf Verbandsbeamter, Vermögen 507 TFr."

Herzlichen Dank für diese ausführlichen Ergänzungen.

 

       
Abbildung
Bildtext Das Haus des Kunstmalers Koller im Zürichhorn von Süden um das Jahr 1900.
Bildquelle Zürcher Wochenchronik (zu Verfügung gestellt von Herrn "Eric von der Forch")
   
Abbildung
Bildtext Das Kollersche Haus von Norden um das Jahr 1920.
Bildquelle Zürcher Wochenchronik (zu Verfügung gestellt von Herrn "Eric von der Forch")
   
Zusatztext Das ehemalige Kollergut (Beitrag von Herrn "Eric von der Forch")

(Tier-) Maler Rudolf Koller-Schlatter (1828-1905) kauft im Herbst 1861 das an der Austrasse 1 gelegene Anwesen ‚zur Hornau‘. Das umliegende Auengelände mit reichem Baumbestand und Schilfgürtel mietet er vom Staat. Das Haus wird mit einem Atelier erweitert. Die Stallungen beherbergen Pferde und Kühe, welche der Maler als Staffage für seine Landschaftsbilder dienen.

Bis 1887 bleibt die Uferlandschaft weitgehend unberührt. Der Künstler hat dieser Idylle in zahlreichen Gemälden ein Denkmal gesetzt. Schon 1882 schreibt sein Freund Gottfried Keller: Kein Mensch wird einst glauben, dass die Kollerschen Weidenbilder hier gewachsen und gemalt worden seien.

Beitrag von Herrn "Eric von der Forch".
Herzlichen Dank für diese, wie immer, äusserst interessanten Ergänzungen.

 

       
Abbildung
Bildtext ‚Kollergut‘ 1938 kurz vor dem Abriss. Wegen der Landesausstellung 1939 wird die Liegenschaft zusammen mit dem benachbarten Casino Zürichhorn abgetragen
Bildquelle Zürcher Wochenchronik (zu Verfügung gestellt von Herrn "Eric von der Forch")
   
Zusatztext Der Maler Rudolf Koller-Schlatter (1828-1905)

Geboren wurde Rudolf Koller am 21. Mai 1828 in Zürich, sein Vater war Gastwirt und Metzger. Die Liebe und das Flair zum Tiermaler wurde ihm von seinem Onkel vermittelt, einem sehr bekannten Landschaftsmaler. Nebst seinen ordentlichen Schulbesuchen in der Privatschule "zum schwarzen Garten", Elementarschule zum Fraumünster und später die Kantonale Industrieschule in Zürich (1840-1843), erhielt er fortan Zeichenunterricht bei seinem Onkel.

Seine Jugendjahre verbrachte er in der Zürcher Altstadt an der Niederdorfstrasse 9 (1828-1838). Schon früh stand für Rudolf Koller fest, dass er Tiermaler (Pferdemaler) werden wollte. Sein Entschluss war für ihn so sicher, dass er seinen Schulbesuch in der Kantonalen Industrieschule vorzeitig an Ostern 1843 abbrach und sich voll und ganz seiner zeichnerischen Ausbildung widmete.

Während eines Studienaufenthaltes an der Kunstakademie im deutschen Düsseldorf lernte er 1846 den Maler Arnold Böcklin kennen, aus dieser Begegnung auch eine Freundschaft entstand. Nebst einigen weiteren Reisen kehrte Koller im Jahre 1848 nach Zürich zurück.

Seit 1851 wohnte er dann wieder in Zürich und eröffnete im Mai des gleichen Jahres ein Atelier im Oberstrass-Quartier wo er seiner Tiermalerei nachging. Fünf Jahre später (1856) erfolgte die Heirat mit Bertha Schlatter. Erst im Jahre 1861 übersiedelte die Familie ins Riesbach-Quartier in das Anwesen "zur Hornau" an der ehemaligen Austrasse 1 (heutige Fröhlichstrasse).

Rudolf Koller wurde für seine Tierbilder berühmt und dennoch dürfte ein Gemälde von ihm noch viel bekannter geworden sein, nämlich die 1873 von ihm geschaffene Gotthardpost. Das Bild, als Geschenk gedacht von der Direktion der Nordostbahn an den Eisenbahnpionieren Alfred Escher, überzeugt durch seine Natürlichkeit und die lebendige Darstellung der Zugpferde vor der Kutsche.

Trotz eines bereits seit einigen Jahren vorhandenen Augenleidens malte Koller eingeschränkt weiter. An seinem siebzigsten Geburtstage wurde ihm 1898 die Ehrendoktorwürde der Universität Zürich verliehen. Am 5. Januar 1905 verstarb Koller in seinem Heim in Riesbach. Sein Ehrengrab findet sich heute im Zürcher Friedhof Sihlfeld neben der Gedenkstätte von Gottfried Keller.

Gedenktafeln zu seinem Gedenken finden sich heute an der Niederdorfstrasse 9, wo er seine Jugendzeit verbrachte, und beim Casino Zürichhorn, nahe seines einstigen Hauses. Der Grossteil seiner Werke und Entwürfe ist im Besitz des Zürcher Kunsthauses.

 

       
Abbildung
Bildtext Der Künstler Koller in seinem Atelier in Riesbach.
Bildquelle Zürcher Wochenchronik (zu Verfügung gestellt von Herrn "Eric von der Forch")
   
Abbildung
Bildtext Gemälde Kollers ‚Am Zürichhorn‘ 1862
Bildquelle Zürcher Wochenchronik (zu Verfügung gestellt von Herrn "Eric von der Forch")
   
Abbildung
Bildtext Gemälde Kollers ‚Kühe am Zürichhorn‘ 1862
Bildquelle Zürcher Wochenchronik (zu Verfügung gestellt von Herrn "Eric von der Forch")
   
Abbildung
Bildtext Kollerstube im ehemaligen Künstlergüetli mit Mobiliar aus dem Kollergut
Bildquelle Zürcher Wochenchronik (zu Verfügung gestellt von Herrn "Eric von der Forch")
   
Zusatztext Die Strassen ums ehemalige Kollergut (Beitrag von Herrn "Eric von der Forch")

Die Austrasse ist auf dem Plan von 1889 (siehe unten) am linken Bildrand zu erkennen. Die vormalige Fürstenstrasse wird 1838 durch ansässige Steinhauer als Privatstrasse ausgebaut. 1884 wird der untere Teil von der Dufourstrasse abwärts durch die Gemeinde korrigiert und mit Trottoirs versehen.

1892 geht die Austrasse in öffentlichen Besitz über und wird in Fröhlichstrasse umbenannt. Wilhelm Frö(h)lich-Rahn (1504-1562) war ein berühmter Söldnerführer in frz. Diensten. Wegen Missachtung des Reisläufereiverbots verlor er sein Bürgerrecht und wurde später in Solothurn heimatberechtigt. Meines Erachtens hätte Rudolf Koller es verdient, dass diese Strasse nach Ihm benannt wäre…

Immerhin wurde beim Casino Lakeside eine Gedenktafel für Koller angebracht. Eine weitere Tafel befindet sich am Haus Niederdorfstrasse 9, wo der Künstler seine Jugendjahre (1828-1838) verbrachte.

 

       
Abbildung Vergrösserter Stadtplan
Bildtext Die ehemalige Seidenfabrik Blatter im äusseren Seefeld im Jahre 1889.
Bildquelle Ausschnitt Stadtplan 1889 (Plan wurde freundlicherweise zu Verfügung gestellt durch Herrn "Eric von der Forch")
   
Zusatztext

Der ehemalige Kollerweg zwischen Höschgasse und Fröhlichstrasse, im oben erwähnten Plan von 1889 als ‚Feldweg‘ bezeichnet, ist im Zuge der etappenweisen Erstellung der 1884 beschlossenen ‚Parallelstrasse‘, 1890 in Bellerivestrasse umbenannt, verschwunden.

Ebenfalls verschwunden ist die von Blatter 1850 als Verbindung zwischen Seefeldstrasse und seiner Färberei gebaute Privatstrasse, auf dem Plan zwischen Alder- und Baurstrasse zu finden.
Die ehemalige Blatterstrasse, 1865 durch alt Gemeinderat Blatter erstellt, wurde 1910 bis zur Mühlebachstrasse verlängert und in Ceresstrasse umbenannt.

Der Bauzonenplan von 1913 zeigt die Situation an der Schwelle zum 1. Weltkrieg (untenstehende Abbildung). Die Namen Blatter und Koller haben sich in Luft aufgelöst!

Beitrag von Herrn "Eric von der Forch".
Herzlichen Dank für diese, wie immer, äusserst interessanten Ergänzungen.

 

       
Abbildung
Bildtext Der Bauzonenplan von 1913 zeigt die Situation an der Schwelle zum 1. Weltkrieg
Bildquelle Ausschnitt Bauzonenplan von 1913 (zu Verfügung gestellt von Herrn "Eric von der Forch")
   
Abbildung
Bildtext Das alte Casino Zürichhorn um 1930
Bildquelle Ansichtskarte (zu Verfügung gestellt von Herrn "Eric von der Forch")
   
Abbildung
Bildtext Das alte Casino Zürichhorn um 1930 mit Parkanlage davor.
Bildquelle Zürcher Wochenchronik (zu Verfügung gestellt von Herrn "Eric von der Forch")
   
Zusatztext
13. Juni 2007:
Eröffnung des neuen Kinderspielplatzes am Zürichhorn


Am Samstag eröffnet Grün Stadt Zürich den neu gestalteten Kinderspielplatz auf der Blatterwiese am Zürichhorn mit einer Kletterdemonstration und einem Imbiss.
 
Nach knapp acht Monaten Bauzeit präsentiert sich der von Vetsch Nipkow Partner Landschaftsarchitekten AG neu gestaltete Kinderspielplatz im Parkteil West am Zürichhorn als stimmungsvoller Ort für Kinder und Erwachsene. Er wird flankiert von der Villa Egli mit dem Pavillon von Le Corbusier und dem Chinagarten. Strassenseitig schliesst eine vielseitig nutzbare, geschwungene Klettermauer die grosszügige Spielfläche ab und schützt gleichzeitig vor dem Verkehrslärm der Bellerivestrasse.

Zur Blatterwiese öffnet sich der Spielplatz, dessen Gesamtfläche erheblich vergrössert wurde. Die Spielfläche ist mit unterschiedlich tiefem Sand belegt. An einem umlaufenden Spielrahmen sind verschiedene austauschbare Spielgeräte wie Schaukeln, Rutschbahnen und Kletterstangen befestigt. Ein farbiges Wasserspiel und ein grosser Sandspielbereich mit künstlichen Felsen ergänzen das Angebot. Hochstämmige Bäume spenden Schatten, eine Sitzkante sowie eine freie Bestuhlung laden zum Verweilen ein.

 
Gleichzeitig mit der Umgestaltung des Spielplatzes wurde die benachbarte ehemalige Seilbahnstation aus der Zeit der Gartenbau-Ausstellung von 1959 (G59) abgebrochen, die Wegführung in diesem Bereich bereinigt und ein «ZüriWC» aufgestellt. Ein weiteres «ZüriWC» ist seit Mai 2007 am Utoquai in Betrieb. Die Instandsetzung des Parkteils West am Zürichhorn kostete einschliesslich des neuen «ZüriWC» rund 4 Millionen Franken.

Quelle: Medienmitteilung der Stadt Zürich vom 13. Juni 2007

 

       
Abbildung
Bildtext Der China-Garten an der Bellerivestrasse 138 von der Baltterwiese-Seefeldquai aus.
Aufnahme vom 13. Februar 2011.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Die Blatterwiese nach der EURO 08 und dahinter der Chinagarten. Der alte Rasen musste entfernt werden. Aufgenommen an einem sonnigen Sonntagmorgen am 20. Juli 2008.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Der am 13. Juni 2007 neueröffnete Kinderspielplatz auf der Blatterwiese.
Aufgenommen an einem sonnigen Sonntagmorgen am 20. Juli 2008.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Unter der Adresse Bellerivestrasse 60 findet sich nun ein Züri WC auf der Blatterweise.
Aufnahme vom 20. Juli 2008.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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