Name
Die Hauserstrasse
 
benannt 1904
benannt
nach
Diese Benennung dient gleich zwei Persönlichkeiten mit dem Familiennamen Hauser. Einerseits dem Regierungsrat und späteren Bundesrat Walter Hauser (1837-1902) und dem lokalen Bauherren Louis Hauser-Binder (1861-1914). StrNr 806 735
Quelle StRB
Kreis 7

Planfeld

Q13

Quartier(e) Hottingen PLZ 8032
   
   
Beginn bei Titlisstrasse 17 Quartier Hottingen
verläuft über   Quartier  
Ende bei Dolderstrasse 94 Quartier Hottingen
       
frühere
Namen
  Jahr  
   
   
   
       
Zusatztext Bundesrat Walter Hauser (1837-1902)

Walter Hauser von Wädenswil und St. Gallen wurde am 1. Mai 1837 im zürcherischen Wädenswil geboren. Später übernahm er von seinem Vater den Gerbereibetrieb. Er war Angehöriger der Freisinnig-Demokratischen  Partei und amtete von 1869-1881 als Kantonsrat, seit 1879 im Ständerat und von 1881-1888 als Regierungsrat sowie von 1888-1902 als Bundesrat.

Um sich ganz seiner politischen Karriere zu widmen veräusserte er im Jahre 1880 den elterlichen Gerbereibetrieb. In der Armee war er letztendlich (1888) als Oberst bei der Artillerie im Dienst und trat 1859 als grosser Mitinitiant der linksufrigen Zürichseebahn auf. Am 22. Oktober 1902 verstirbt Bundesrat Walter Hauser an den Folgen eines Schlaganfalles in Bern, den er tags zuvor erlitten hatte. Ein Denkmal findet sich an seinem Geburtsort in Wädenswil.

 

       
Abbildung
Bildtext Portrait von Bundesrat Walter Hauser.
Bildquelle Schweizerische Eidgenossenschaft, Bundeskanzlei, Bern
Mit freundlicher schriftlicher Bewilligung vom 5. Dezember 2008.
   
Zusatztext Der Architekt Louis Hauser-Binder (1861-1914)

Am 14. Januar 1914 wurde auf dem Friedhofe Enzenbühl ein Mann bestattet, der es verdient, dass seiner mit einigen Worten an dieser Stelle gedacht werde. Hauser wurde im Jahre 1861 in dem idyllisch gelegenen Dorfe Rheinau als Sohn des allgemein beliebten Lehrers Hauser geboren.

Nach Absolvierung der Sekundarschule trat der talentvolle Jüngling in das Baugeschäft Richner in Basel ein; nachdem er seine praktische Lehrzeit vollendet hatte, siedelte er zur Gewinnung der erforderlichen theoretischen Kenntnisse ans Technikum Winterthur über. Hernach fand er in verschiedenen grösseren Baugeschäften Zürichs Anstellung und errichtete dann im Jahre 1889 ein eigenes Architektur-Bureau.

Seine äusserst soliden und praktisch eingerichteten Bauten führten ihm bald eine zahlreiche Kundsame zu. Bei der Gründung und Entwicklung des Dolderquartiers hat der Heimgegangene lebhaft mitgewirkt. Ein grosser Teil der dortigen Villen, sowie auch der Römerhof sind sein Werk. Um seine Bauten den Forderungen der Neuzeit möglichst anzupassen, bereiste er fast alle grösseren Städte Europas, überall bauliche Studien machend.

Gegen 160 Gebäude der verschiedensten Art hat er erstellt, darunter das stattliche Schulhaus seiner Heimatsgemeinde Rheinau. Auch die Hauptrenovation der Augustinerkirche mit Turmaufbau im Jahre 1890 und der Bau der kleinern Christkatholischen Elisabethenkirche in Zürich 4 fanden unter seiner Leitung statt. Hauser war auch eine lange Reihe von Jahren bis zu seinem Tode ein geschätztes Mitglied der Prüfungskommission des Technikums Winterthur.

Aber nicht nur in seinem Berufe war er tätig, sondern auch auf andern, insbesondere sozialen Gebieten; für alles Schöne und Edle war er empfänglich und opferwillig, wobei gewöhnlich die Linke nicht wissen durfte, was die rechte tat. Durch sein offenes, gerades Wesen und seinen stets fröhlichen Humor hat er die Sympathie aller, die ihn kannten, in hohem Masse erworben. Im Jahre 1889 verheiratete er sich mit Frl. Lina Binder, welcher Ehe ein Sohn und drei Töchter entsprossen.

Der Sohn (Walter Hauser) wählte den Beruf seines Vaters und vollendet gegenwärtig (1914) seine Studien an der eidg. techn. Hochschule. Seiner Familie war der Verstorbene ein liebender Gatte und treubesorgter Vater. Anfang Mai v. J. wurde er von einer schweren Krankheit befallen, von welcher er am 11. Januar durch den Tod erlöst wurde. Leider war es ihm nicht mehr vergönnt, die Früchte seines Fleisses zu geniessen.

Quelle: Zürcher Wochen-Chronik vom 24. Januar 1914


Mein Urgrossonkel Louis Hauser-Binder war der von Ihnen erwähnte Baumeister (Architekt, welcher die meisten Häuser dieser Strasse erbaut hat, ebenso das UBS-Gebäude am Römerhof. Seit der Renovation hat die UBS dem grössten Saal den Namen Louis Hauser-Saal gegeben.

Von Louis Hauser's Urgrossnichte durfte ich freundlicherweise obige Ergänzung erhalten.

Louis Hauser-Binder wohnte bis zu seinem Tode, im Alter von 52 Jahren, an der Hauserstrasse 5. Im Jahre 1918 eröffnete sein Sohn Walter Hauser zusammen mit einem Teilhaber ein eigenes Architekturbüro in Zürich.

 

       
Abbildung
Bildtext Portrait des Architekten Louis Hauser-Binder.
Bildquelle Zürcher Wochen-Chronik vom 24. Januar 1914
   
Zusatztext Die Hauserstrasse

 

       
Abbildung
Bildtext Luftbild, Teilansicht links der Hauserstrasse, Dolder, farbige Trigon-Siedlung an der Heuelstrasse 7-21, dazwischen das Bahntrasse der Dolderbahn. Aufnahme vom August 1969.
Bildquelle Aufnahme: Jules Vogt / © ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv /
Beachten Sie vor einer allfälligen Bildnutzung die Lizenzbedingungen "Creative Commons" zu diesem Werk.
   
Abbildung
Bildtext Blick vom Dolder auf die Stadt entlang dem Trasse der Dolderbahn um das Jahr 1909. Direkt am vorderen Bildrand die Pilatusstrasse, weiter unten die das Bahngleis überquerende Aurorastrasse. Das einzelne kleine Gebäude links ist die 1907 erbaute Quellwasserfilteranlage Dolder. Die bogenartig nach unten verlaufende Strasse ist die Hauserstrasse.
Bildquelle Ansichtskarte
   
Abbildung
Bildtext Zwischen der Titlisstrasse 17 und 23 beginnt die steil ansteigende Hauserstrasse.
Aufgenommen am 25. April 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Der Anfang der Hauserstrasse mit Haus Nr.4 rechterhand und der Haltestelle "Titlisstrasse" der
Dolderbahn. Aufnahme vom 12. Dezember 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext In diesem Hause an der Hauserstrasse 5 wohnte der Architekt Louis Hauser-Binder.
Aufnahme vom 12. Dezember 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Blick von der Hauserstrasse auf die höher gelegenen Bauten der Rüti- und Dolderstrasse.
Aufnahme vom 12. Dezember 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Unterhalb der Hauserstrasse 26 sehen wir die Ausweichstelle der Dolderbahn und dahinter einen Teil
der Trygon-Häuser an der Heuelstrasse 7-11. Aufnahme vom 12. Dezember 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Die Einmündung der Hauserstrasse in die Dolderstrasse.
Aufnahme vom 6. November 2005.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Zusatztext Strassen, Wege, Promenaden (Historische Meldungen)

Der zwischen Rütistrasse und Dolderbahn von der Bergstrasse nach der Dolderstrasse führende Strassenzug erhält den Namen Hauserstrasse.

Quelle: Zürcher Wochen-Chronik vom 6. August 1904

 

       
Abbildung
Bildtext Der Wagen Nr. 2 der Dolderbahn im Jahre 1914 zwischen Titlisstrasse und Station Waldhaus.Das markante Haus mit Turmanbau war die "Dolderburg" an der Dolderstrasse 96. Das Wohnhaus unmittelbar entlang der Gleise ist die Villa Garai an der Hauserstrasse 26.
Bildquelle Ansichtskarte
   
Abbildung
Bildtext Im Vordergrund verläuft entlang der Schienen der Dolderbahn das Ende der Hauserstrasse. Die beiden markanten Gebäude sind auch heute noch in dieser Form erhalten. Links die ehemalige Pension "Dolderburg" an der angrenzenden Dolderstrasse 96 und rechts die "Villa Garai" an der Hauserstrasse 26.
Aufnahme vom Ostersonntag, 8. April 2012.
Bildquelle Ansichtskarte
   
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