Name
Im Klösterli
 
benannt 1937
benannt
nach
Am Standort des heutigen Restaurants "Altes Klösterli" stand einst das 1127 gestiftete Chorherrenstift St. Martin auf dem Zürichberg. Sein Kreuzgang blieb bis ins 19. Jahrhundert erhalten. StrNr 973 1193
Quelle StRB
Kreis 7

Planfeld

R10

Quartier(e) Fluntern PLZ 8044
   
   
Beginn bei Zürichbergstrasse 235 Quartier Fluntern
verläuft über   Quartier  
Ende bei Klosterweg bei 11 / Zürichbergstrasse 247 Quartier Fluntern
       
frühere
Namen
  Jahr  
   
   
   
       
Zusatztext Der ehemalige Chorherrenstift St. Martin auf dem Zürichberg

Rudolf von Fluntern – wohl ein aus Fluntern in die Stadt gezogener, begüterter Bürger - stiftete 1127 das Augustiner Chorherrenstift St. Martin auf dem Zürichberg. Zum Kloster gehörten einige Äcker, Wiesen und Wasserläufe. Mit dem „Alten Klösterli“ beginnt die durch Urkunden belegte Geschichte von Fluntern.

Das Ende des Klosters kam 1525 mit der Reformation und bis 1778 standen nur noch der
östliche und der südliche Flügel des einst schönen gotischen Kreuzganges. Die letzten Reste
verschwanden, als 1810 anstelle des Südflügels ein Bauernhaus – das heutige Restaurant „Altes Klösterli“- gebaut wurde.

Quelle: Bankettdokumentation Restaurant Altes Klösterli, Zürich

 

       
Abbildung
Bildtext Das Klösterli am Zürichberg um 1810
Bildquelle Aquarelle von J.J.Meyer entnommen aus Zürich - Bilder aus fünf Jahrhunderten 1450-1850
   
Zusatztext Das Klösterli am Zürichberg

An den westlichen und östlichen Abhängen des Zürichbergs und in den Lichtungen des die Kuppe bekrönenden Waldes wohnten schon seit früher Zeit unter den Fiskalen und Hörigen der Stifte Gross- und Fraumünster freie Bauern, die homines de monte, in bevorrechteter Stellung.

Einer von ihnen hat zu Beginn des 12. Jahrhunderts mit den Seinigen durch Schenkungen eine geistliche Stiftung zu Ehren der Stadtheiligen errichtet, die heute nur noch im Namen eines ländlichen Wirtshauses erhalten geblieben ist, von der aber noch bis 1847 Kreuzgangüberreste sichtbar waren, die mehrfach im Bilde festgehalten worden sind. Eine der anmutigsten Ansichten gibt die nachstehende Aquarelle von J.J.Meyer.

Die neue Stiftung, welche ihr Gut nominell vom Grossmünster zu Lehen hatte, war von Probst und Kapitel desselben unabhängig und hatte nur am Fest der Heiligen eine pfündige Wachskerze als Rekognitionsgebühr zu entrichten. 1142 muss das dem heiligen Martin von Tours geweihte und dem Orden der regulierten Augustiner-Chorherren angehörige Klösterchen bereits bestanden haben.

Es wurde damals mit der Mühle im Stampfenbach (der späteren "Walche") begabt und erhielt auch in den nächstfolgenden Jahrhunderten zahlreiche und gewichtige, vor dem Grafschaftsgerichte beurkundete Schenkungen. Die betreffenden, im Zürcher Staatsarchiv befindlichen Dokumente geben sehr wertvolle Aufschlüsse für die Erkenntnis der Zürcher Verhältnisse im 12. Jahrhundert.

Ob der ursprünglich wohl kleine Bau (die Antiqua Cella) im 13. Jahrhundert, auf welches die romanischen Kreuzgangsüberreste deuten, einem Neubau Platz gemacht hat, steht nicht ganz fest, ist aber wahrscheinlich. 1271 stiftete Conrad von Mure, der bekannte Kantor des Grossmünsterstifts, dem Probst und Konvent "beider Geschlechter auf dem Zürichberg" auf das Fest des heiligen Martin einen Mütt Weizen "zur Erquickung", und es scheint also, dass - wenn auch nur kürzere Zeit, weil sonst nirgends erwähnt - ein Schwesternhaus (vielleicht bei der benachbarten St. Liebenkapelle) daselbst bestanden hat.

Stark mit Konventualen kann das Kloster nie besetzt gewesen sein, trotzdem es ein eigenes Amthaus als Absteigequartier am Rindermarkt besass; dagegen muss zu Ende des 14. Jahrhunderts eine Bluttat darin stattgefunden haben, da am 15. August der Generalvikar des Konstanzer Bischofs den durch Totschlag entweihten Kreuzgang rekonzilieren musste.

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts muss Zucht und geistliche Ordnung im Kloster wiederum arg zu wünschen übrig gelassen haben, denn mit Urkunde von 1472 übergab der Bischof das Stift an die strengere Augustiner-Kongregation von Windesheim (im Bistum Utrecht) zur geistlichen Reformation. Der letzte Probst und seine beiden Konventualen nahmen ihre Entlassung, und drei Prozesspriester des neuen Mutterhauses traten an ihre Stelle, die unter ihrem neu gewählten Probst offenbar auf bessere Ordnung nach allen Seiten gehalten haben.

Die Tage der Klöster im Kanton Zürich waren aber bereits gezählt, und 1525 wurde auch St. Martin nebst den übrigen aufgehoben. Die Waldungen bilden heute den Hauptbestandteil der Staatsforste auf dem Zürichberg; Wies- und Ackerland wurde zum einen Teil den Wachten Fluntern und Hottingen zum Weidgang überwiesen, und der andere Teil blieb mit den Gebäuden, soweit sie nicht, wie die Kirche, abgerissen wurden, Sennhof des Obmannamts bis zum Verkauf im Jahr 1833.

Vom Kreuzgang bestanden 1778 noch zwei Flügel; zu Anfang des vorigen Jahrhunderts war nur noch der auf unserm Bild sichtbare Teil vorhanden, und 1847 wurde auch dieser, weil niemand sich seiner Erhaltung annahm, wegen Baufälligkeit abgerissen.

Quelle: Zürich - Bilder aus fünf Jahrhunderten 1450-1850

 

       
Zusatztext Im Klösterli

 

       
Abbildung
Bildtext Luftbild, Teilansicht Zürichbergstrasse Richtung Zoo und im Klösterli, Friedhof und Sportanlagen Fluntern.
Aufnahme vom 19. Mai 1993.
Bildquelle Aufnahme: Dieter Enz - Comet  / © ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv /
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Abbildung
Bildtext Blick von der Zürichbergstrasse in den abzweigenden Strassenzug Im Klösterli.
Aufnahme vom 6. Februar 2007
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Blick in das winterliche und verwinkelte "Im Klösterli" vom Klosterweg aus.
Aufnahme vom 14. Februar 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Das Ende des "Im Klösterli" am Klosterweg auf Höhe Nr.11.
Aufnahme vom 14. Februar 2010.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Restaurant Altes Klösterli, Zürich
 
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