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Der Brand im Zunfthaus zur Zimmerleuten
Limmatquai 40

 
erbaut 14. Jahrhundert
Hausname Zunfthaus zur Zimmerleuten Abbruch Brand am 15.11.2007
Quartier(e) Altstadt rechts der Limmat Stadtkreis 1 PLZ 8001
       
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Bildtext Blick auf Limmatquai, das Rathaus und rechterhand die Zunfthäuser zum Rüden und zur Zimmerleuten.
Bildquelle Ansichtskarte aus dem Jahre 1940
   
Text 15. November 2007: Brand im Zunfthaus zur Zimmerleuten


 

Der Grossbrand in unserem Zunfthaus zur Zimmerleuten am Limmatquai von letzter Nacht ist für alle ein grosser Schock und äusserst tragisch. Wir möchten unserer Betroffenheit Ausdruck verleihen und den Angehörigen des verstorbenen Feuerwehrmannes unser herzliches Beileid aussprechen.

 

Ebenso wünschen wir den Verletzten gute Besserung und rasche Genesung. Glücklicherweise gelang es, sämtliche Mitarbeiter sowie die noch anwesenden Gäste rechtzeitig aus dem Gebäude zu evakuieren. Unser Dank richtet sich auch an die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Sanität und allen weiteren Hilfspersonen, die mit grossem Einsatz zur bestmöglichen Bewältigung des Brandes und dessen Folgen beitragen.

 

Aus historischer Sicht bleibt der Verlust eines einzigartigen Gebäudes zu beklagen, das für die Zunft zur Zimmerleuten mit emotionalen Werten verbunden war und für die Stadt Zürich eine hohe Attraktivität aufwies. Selbstverständlich werden wir alles daran setzten, unsere Stube und die Gastronomiebetriebe so rasch als möglich zu erneuern.

 

Es ist zum jetzigen Zeitpunkt aber verfrüht, um genaue Angaben machen zu können. Es gilt, mit den involvierten Spezialisten zuerst das volle Ausmass der Tragödie zu eruieren und mögliche Vorgehensweisen auszuarbeiten.

 

 

 

Der Zunftmeister der Zunft zur Zimmerleuten, Dr. Rudolf Bodmer ist erschüttert:

 

"Im Namen der gesamten Zunft möchte ich den Angehörigen des Verstorbenen unser tief empfundenes Beileid aussprechen, den Verletzten rasche Besserung wünschen und allen Einsatzkräften für ihren grossartigen, mutigen Einsatz danken.

 

Die Solidarität unter den Zünftern ist rührend, bereits haben uns verschiedene Zünfte die Benutzung ihrer Infrastruktur angeboten. Ebenso haben Mitglieder anderer Zünfte spontan ihre Bereitschaft zur Hilfeleistung bekundet. Wir sind durch diese Akte zünftischer Solidarität sehr gerührt und fühlen uns durch sie gestärkt. Herzlichen Dank."

 

Quelle: Pressemitteilung der Zunft zur Zimmerleuten vom 15. November 2007

 

       
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Bildtext Die Brandruine am Tage danach, noch immer hat es versteckte Glutnester im Gebäude und zwischen dem Schutt. Aufnahme vom 15. November 2007.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Aus Sicherheitsgründen mussten während Stunden teils Tagen verschiedene Strassenstücke wie Limmatquai oder Münsterbrücke für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Blick von der Münsterbrücke am 15.11.2007.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Immer wieder bringt der starke Wind ein Glutnest wieder zum Auflodern, am 15. November 2007.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Auch am Sonntag nach Brand steht immer noch ein Pikettlöschfahrzeug vor Ort.
Das Limmatquai und die Münsterbrücke sind wieder freigegeben. 18. November 2007.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Um Passanten vor herunterfallenden Gegenständen zu schützen wurde eine Bauabschrankung errichtet.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Auch die Trampassagiere an diesem Sonntagmorgen können das Passierte noch nicht glauben. Alle Blicke wandern zur Brandruine zu ihrer linken. Aufnahme vom 18. November 2007.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Noch immer liegt der Brandgeruch über dem Quartier. Passanten ganz egal welchen Alters halten inne.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Die Brandruine des Zunfthauses zu Füssen des Grossmünsters. 18. November 2007.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Durch die enorme Hitze zerbarsten auch die schmucken Scheiben des Zunftsaales.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Wie durch ein Wunder blieben die umliegenden Häuser, so auch das Haus zum Rüden, von einem Übergreifen der Flammen verschont. 18. November 2007.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Ein Blick auf die übriggebliebene Fassade des Zunfthauses von der gegenüberliegenden Limmatseite.
Aufnahme vom Sonntag 18. November 2007.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Die Brandruine vom gegenüberliegenden Limmatufer.
Aufnahme vom Sonntag 18. November 2007.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Text 16. November 2007: Der Stadtrat dankt


Der Stadtrat der Stadt Zürich hat mit grosser Bestürzung und tiefer Betroffenheit vom Brand des Zunfthauses zur Zimmerleuten Kenntnis genommen. Die Zunfthäuser gehören zu den städtebaulichen Schätzen der Stadt Zürich und das Zimmerleuten ist eines der wertvollsten unter ihnen. Umso gravierender ist der Verlust dieses aussergewöhnlichen Baudenkmals.

 

Viel schwerer wiegt für den Stadtrat jedoch der Tod eines Feuerwehrmannes, der sein Leben im Dienst für die Stadt Zürich und ihre Bevölkerung verloren hat. Der Stadtrat spricht den Angehörigen und Freunden des Verstorbenen sein tief empfundenes Beileid aus. Den beim Einsatz verletzten Feuerwehrleuten wünscht der Stadtrat schnelle Genesung und alles Gute.

 

Der Stadtrat dankt der städtischen Berufsfeuerwehr und allen am Einsatz beteiligten Rettungs- und Sicherheitskräften, die mit ihrem konsequenten und kompetenten Vorgehen noch weitergehenden, grösseren Schaden von der Stadt abgewendet haben.


Der Stadtrat spricht allen Beteiligten seinen Dank und seine Anerkennung aus.

 

Quelle: Medienmitteilung des Stadtrates vom 16. November 2007

 

 

   
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Bildtext Zum Gedenken an den verstorbenen Berufsfeuerwehrmann und Familienvater legten Anwohner und Passanten spontan Blumen und Kerzen nieder. Sonntag 18. November 2007.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Text 4. Dezember 2007: "Metropol" wird temporäre Stube


Das Restaurant "Metropol" wird vorübergehend zum Stammlokal der Zunft zur Zimmerleuten. Zudem wurde eine Projektgruppe beauftragt, die Schäden am abgebrannten Zunfthaus systematisch zu analysieren und bis zum Jahresende mögliche Lösungsansätze für den Wiederaufbau auszuarbeiten.

 

Nach dem dramatischen Brand unseres Zunfthauses zur Zimmerleuten durften wir von vielen Seiten grosse Anteilnahme erfahren, was uns ehrt und freut. Wie umfangreich die Solidarität auch unter den Zünften ist, zeigt sich gerade am Beispiel der Zimmerleuten. So möchten wir ganz besonders den vielen Zünften danken, die uns spontan Gastrecht in ihren Räumen anboten und uns auch in weiteren Bereichen ihre volle Unterstützung zusagten, aber auch vielen weiteren, uns freundschaftlich verbundenen Personen und Behörden.

 

Wir haben uns trotz vieler anderer Angebote entschieden, das Restaurant "Metropol" als neues Stammlokal der Zunft zur Zimmerleuten zu beziehen, bis unser Zunfthaus wieder aufgebaut ist. Zwei Gründe waren dafür massgebend: Einerseits ist die Kramer-Gastronomie, welche das "Metropol" betreibt, seit 16 Jahren unser Partner in der Zimmerleuten.

 

Und eine wahre Partnerschaft sollte auch in schlechten Zeiten Bestand haben. Anderseits wurde das Personal der Zimmerleuten auf die übrigen Kramer-Betriebe verteilt, um Entlassungen zu vermeiden. Mit der Berücksichtigung eines Kramer-Betriebes hoffen wir, diese Bemühungen langfristig zu unterstützen und unserer sozialen Verantwortung gerecht zu werden.

 

 

 

Leider - das lässt sich bereits feststellen - ist das historische Gebäude der Zimmerleuten in weiten Teilen zerstört worden. Einigermassen unbeschadet blieben einzig das Restaurant im ersten Stockwerk sowie das Erdgeschoss. Ob in diesen Hausteilen bleibende Wasserschäden zu beklagen sind, bleibt allerdings abzuwarten, ebenso inwieweit die Sandsteinfassade, die Decke des Restaurants oder die Täferungen beeinträchtigt wurden.

 

Diverse Gegenstände konnten bisher sichergestellt werden (Bilder, Wappentafeln, Kacheln, Schnitzereien, Zunftsilber). Dank dem Umstand, dass viele Zünfterfamilien ihre Kostüme zu Hause aufzubewahren pflegen, sind nur gut 50 Kinderkostüme und einige Erwachsenen-Kostüme verbrannt. Engagierte Zünftersfrauen der Zimmerleuten haben inzwischen einen Nähzirkel eingerichtet, um möglichst viele der verloren gegangenen Kinder-Kostüme nachzunähen.

 

Die Sicherungsphase - also die Sicherung des Zunfthauses nach aussen und nach innen (Verminderung weiterer Zerstörungen beispielsweise durch Feuchtigkeit) - wird bald abgeschlossen sein. Das Zunfthaus ist eingerüstet und mit einem Notdach versehen, damit es beheizt und belüftet werden kann (Austrocknung der Löschwasserfeuchtigkeit). 

 

In diesem Zustand wird das Haus wohl einige Monate verbleiben. Denn bis zum Ausarbeiten eines konkreten Projektes, das von den Behörden unter Einbezug der Denkmalpflege bewilligt werden muss, werden noch einige Monate verstreichen. Dafür bitten wir um Verständnis. Wir werden aber alle unsere Energie darauf verwenden, die Zimmerleuten wieder zu einem der schönsten Wahrzeichen der Stadt Zürich aufzubauen - von aussen wie von innen.

 

Fest steht, dass dank der ausführlichen Dokumentationen der zerstörten und wunderschönen Räume deren Wiederaufbau möglich ist. Selbstverständlich sollten bis dahin die versicherungstechnischen Fragen beantwortet sein. Es kann aber schon heute festgestellt werden, dass der Wiederaufbau unseres Zunfthauses die Zunft zur Zimmerleuten an die Grenze ihrer finanziellen Belastbarkeit bringen wird oder diese gar übersteigt.

 

Quelle: Auszug aus der Pressemitteilung der Zunft zur Zimmerleuten vom 4. Dezember 2007

 

   
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31. Januar 2008: Update zum Wiederaufbau des Zunfthauses

 

Die Zunft zur Zimmerleuten arbeitet mit Hochdruck am Wiederaufbau des abgebrannten Zunfthauses. Noch sind mehrere Vorarbeiten zu leisten, um im 3. Quartal 2008 über ein konkretes Projekt abstimmen zu können.

 

Seit einigen Wochen ist die vom verheerenden Brand im November 2007 erhalten gebliebene Substanz des Zunfthauses zur Zimmerleuten in ein Baugerüst und in Folien eingepackt. Die Zunft zur Zimmerleuten arbeitet emsig daran, den Wiederaufbau des Zunfthauses in die Wege zu leiten und dem momentan unerfreulichen Bild effektiv entgegenzuwirken. Gegenwärtig sind Arbeiten auf drei verschiedenen Ebenen im Gange:

 

 

Wasserschäden

 

Um den heftigen Brand des Zunfthauses einzudämmen und zu löschen, musste dieses von der Feuerwehr intensiv unter Wasser gesetzt werden. Das ist an den Strukturen dieses alten Hauses nicht spurlos vorbei gegangen. So brachen vor rund zwei Wochen nachts Teile der Rückwand des kleinen Zunftsaales ein; als einziger kleiner Schaden war die Zerstörung von vier Trocknungsgeräten zu vermelden.

 

Mit der Ummantelung gelang es, das Zunfthaus zu trocknen und darin vor allem ein Wärmeniveau zu erhalten, das ein Gefrieren der Restfeuchtigkeit in Balken und Sandstein-Mauern verhinderte. Allerdings wurden auch tragende Balken von der Feuchtigkeit nicht verschont und es ist noch unklar, wie stark deren Balkenkopf gelitten hat (das ist die Stelle, wo der Balken auf der Mauer aufliegt). Das bleibt abzuklären, denn es muss gesichert sein, dass ein Wiederaufbau des Zunfthauses nur auf absolut stabilen Strukturen erfolgt. Diese Tests sind gegenwärtig im Gange.

 

 

Vorarbeiten zum Projekt Wiederaufbau

 

Die zeitlichen Vorgaben sind ambitiös. Deren Einhaltung hängt von verschiedenen Faktoren ab, welche die Zünfterschaft der Zunft zur Zimmerleuten nur teilweise beeinflussen kann (z.B. die Auszahlung der Versicherungsleistungen, allfällige Vorschriften beim Wiederaufbau usw.). Die Gremien der Zunft zur Zimmerleuten setzen alles daran, den Wiederaufbau des Zunfthauses rasch voranzutreiben, um am Sechseläuten 2010 wieder auf der Zimmerleuten heimisch sein zu können.

 

Die zahlreichen Arbeiten, die zurzeit im Hintergrund ablaufen, sind wichtige Voraussetzungen, um diesem ehrgeizigen Ziel Schritt für Schritt näher zu kommen.

 

Quelle: Auszug aus der Pressemitteilung der Zunft zur Zimmerleuten vom 31. Januar 2008

 

       
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Bildtext Zunfthaus zur Zimmerleuten soll 2010 bezugsbereit sein
Bildquelle Schweizer Fernsehen, Schweiz-Aktuell, Zürich vom 2. Oktober 2008
   
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Bildtext Vor einem Jahr brannte das Zunfthaus zur Zimmerleuten in der Nacht auf den 15. November vollständig aus. Im Moment steht vom alt-ehrwürdigen Haus deshalb nur noch ein kärglicher Rest. Am Sechseläuten 2010 wollen die Zünfter aber wieder dort feiern: Das Zunfthaus soll nun so schnell wie möglich wieder in Stand gesetzt werden. Livia Baettig war an der heutigen Aufrichte dabei.
Bildquelle Schweizer Fernsehen, Schweiz-Aktuell, Zürich vom 28. November 2008
   
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Bildtext Blick am 29. März 2009 auf den Limmatquai mit dem Zunfthaus zur Zimmerleuten und dem Grossmünster.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext Nur wenige Wochen vor dem Sächseläuten 2009 sieht man schon den fortgeschrittenen Wiederaufbau
am Zunfthaus zur Zimmerleuten. Noch ein Jahr werden die Bauarbeiten andauern. 29.März 2009.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Jahr Hausgeschichte
   
   
   
   
   
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